Stricken und Häkeln begleiten uns seit Jahrhunderten. Kein Wunder, denn mit der eigenen Herstellung von wärmender Kleidung aus Wolle hatte diese handwerkliche Tradition schon von Beginn an einen wesentlichen Beitrag geleistet, unsere Vorfahren vor Kälte zu schützen. Noch heute tragen wir gerne handgestrickte Bekleidung.
Doch neben dem unbestreitbaren Nutzen gibt es heute auch eine sich daraus entwickelte Kunst. Das Yarnbombing ist eine Art davon, ein Form der Straßenkunst.
Wir, das Woolinale-Team, unterstützen mit unserer Arbeit diese Kunstform, die vielfältige Art des Ausdrucks mit Wolle. Unser Ziel ist es, den Menschen das Yarnbombing näher zu bringen, es zu verstehen und als gleichgestellte Kunst wie beispielsweise das Malen oder das Bildhauen zu akzeptieren.
Elke Hahn
Elke kommt ursprünglich aus dem schwäbischen Esslingen. Als junge Frau zog es sie nach Italien. Hier lebte sie zwei Jahre und lernte das Land, die Leute, das Essen, die Kunst und die dortige wunderschöne Wolle lieben. In Italien wurde das Häkeln und Stricken zu ihrem Hobby Nr. 1. Nach Deutschland zurückgekehrt häkelte und strickte sie fleißig für sich und ihre Familie weiter.
Vor einigen Jahren stolperte sie im Internet über Fotos von einzigartigen Yarnbombings und war sofort Feuer und Flamme. Seither ist sie selbst begeisterte Yarnbomberin. Sie reist mit ihren kleinen und großen Projekten durch Deutschland, um in den verschiedensten Städten ein Yarnbombing zu hinterlassen, um auf diese Art der Straßenkunst aufmerksam zu machen und ein Statement zu setzen. Oft begleitet sie dabei die Presse und das TV.
Sie durfte auch bereits bei Yarnbombing Festivals in Mailand, Rossiniere/Schweiz und in Mexico-City ausstellen.
Die Umsetzung eines Internationalen Yarnbombing Festivals in Deutschland war für sie von ihrer ersten Teilnahme am Yarnbombing Festival in Mailand ein Herzenswunsch, den sie nun zusammen mit Heike und David in die Tat umsetzt.
Heike Unger
Für Heike Unger ist die Woolinale in Köln auch eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln: Sie wurde in Koblenz geboren, zog dann in sehr jungen Jahren mit ihrer Familie nach Bayern, in die Oberpfalz, wo sie auch heute noch lebt und in Amberg nahe Regensburg als Redakteurin bei einer Regionalzeitung arbeitet.
Handarbeit war für Heike in der Schule ein einziger Albtraum: Stricken oder Nähen nach den Vorgaben der Lehrerin ließen keinen Raum für Kreativität und wurden damit zum ungeliebten Pflichtfach.
Umso größer wurde die Liebe zur Handarbeit, als diese „Fesseln“ wegfielen – Heike wurde zum Alles-mal-Ausprobierer, bewegt sich, stets neugierig auf bislang Unbekanntes aus dem kreativen Bereich, begeistert zwischen Nadelarbeit und Schnitzen, zwischen Modellieren und Upcycling. Ihre ganz große Leidenschaft aber ist das Stricken – am liebsten ungewöhnlich, jenseits von Pulli und Schal.
Durch Elke und David landete #dieoberpfaelzerin dann beim Häkeln, mit dem Yarnbombing-Projekt Wollkenkratzer in Frankfurt. Daraus entstanden weitere Häkelprojekte mit Elke, zuletzt die gemeinsame Teilnahme am Textilkunst-Festival in Rossinière (Schweiz) und bei einem Yarnbombing-Festival in Mexiko.
Mit der Woolinale wechselt Heike jetzt, wieder im Team mit Elke und David, die Seiten – vom Teilnehmer-Feld ins Orga-Team des ersten internationalen Yarnbombing-Festivals in Deutschland, der Woolinale in Köln: Das ist schon jetzt eine ganz neue, fordernde, aber auch sehr spannende Aufgabe und eröffnet wieder ganz neue Wege in der kreativen Welt.
David Wasser
David ist ein über 60-jähriger Stricker, der vor etwa 30 Jahren aus den USA nach Deutschland verpflanzt wurde. Als Softwareentwickler und Unternehmer widmet er seine begrenzte Freizeit vielen, vielen kreativen Hobbys wie Stricken, Spinnen, Weben, Nähen, Cosplay, Zaunbau, Gartenarbeit und Sanierung alter Häuser.
Schon in jungen Jahren lernte er Stricken und Häkeln und nach einer Handarbeitspause in seiner Jugend hängt er seit seinem 25. Lebensjahr an der Nadel. Vor allem von Kaffe Fassett inspiriert, verwendet David viele verschiedene Materialien, Farben und Muster in fast jedem Strickprojekt.
Seine Liebe zu Farbe, Textur und Chaos weckte sein Interesse am Yarnbombing und er sprang ins kalte Wasser, nachdem er Elke 2018 beim YarnCamp in Frankfurt getroffen hatte. Er und Elke beschlossen damals, ein sehr großes Yarnbombing-Projekt mit dem Titel „Wollkenkratzer “, das im November 2019 enthüllt wurde und bis Ende August 2020 in der Frankfurter Altstadt ausgestellt war. Als Projektkoordinator für Wollkenkratzer wurde David vielen anderen Yarnbombing-Enthusiasten vorgestellt und zusammen gründeten sie die Yarn Gang, eine lose organisierte, bunt zusammengewürfelte Crew aus begeisterten Yarnbombern aus ganz Deutschland.
Als Teil des Orga-Teams der Woolinale hat sich David mit Elke und Heike zusammengetan, um ein weiteres sehr großes Yarnbombingprojekt ins Leben zu rufen, in der Hoffnung, noch mehr Menschen der Freude, Kraft, Farbe, Spontaneität und dem Handwerk des Yarnbombings bekannt zu machen.